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Meniskus - was ist das?

Meniskusverletzungen gehören zu den häufigsten Krankheitsbildern der Orthopädie, welche oft zu langwierigen Heilungsverläufen führen und die Lebensqualität von Patienten stark einschränken können. Etwa 300.000 Verletzungen des Meniskus werden jährlich registriert.
 
Der Mensch hat in jedem Kniegelenk zwischen den Gelenkflächen von Ober- und Unterschenkel zwei c-förmige Gewebescheiben, die so genannten Menisken. Man unterscheidet einen Innen- und Außenmeniskus. Der Meniskus ist eine elastische, halbmondförmige Scheibe mit einer einerseits festen, aber auch leicht elastischen Konsistenz. Damit passt sich der Meniskus ideal der Oberfläche der beiden Gelenkflächen an und kann damit eine Stoßdämpferfunktion, Stabilisierung und Lastverteilung im Gelenk übernehmen. Die wichtigste Funktion der Menisken besteht darin, das Gelenk zu entlasten und den Knorpel zu schützen.
 
Der Meniskus besteht aus dichtem Fasergewebe, hat aber weder Nervenfasern, noch verfügt er über eine gute Blutversorgung. Deshalb bewirkt eine Veränderung des Meniskusgewebes, z.B. ein Riss, zunächst keine Schmerzen. Nur wenn der Meniskus im Gelenk eingeklemmt und dabei verstärkten Zug auf die Gelenkkapsel ausübt, verursacht dies einen Schmerz. Die schlechte Blutversorgung des Meniskus bewirkt aber auch, dass ein Riss schlecht heilt. Dies muss bei der Behandlung berücksichtigt werden.
 
Ist der Meniskus nicht mehr vorhanden oder sind große Teile davon operativ entfernt, ist eine Arthrose im Kniegelenk in der Regel vorprogrammiert. In einem gesunden Knie bewirkt der Meniskus, dass das Gewicht nur zur Hälfte auf den Knorpel einwirkt. Entfernt man den Meniskus vollständig, so wird die Belastung auf den Knorpel um das 2 bis 3-fache erhöht.

Verletzungsmuster

Eine Verletzung im Meniskus ist meist durch Verschleiß und Abnutzung verursacht. Im Verlauf von vielen Jahren wird das Meniskusgewebe spröde und verliert an Elastizität. In der Folge entstehen kleine Risse im Gewebe, die sich zu einem großen Riss ausweiten können. Bei einem tiefen Riss können Teile des Meniskus so beweglich werden, dass sie ins Gelenk schlagen und Schmerzen auslösen. Besonders häufig sind Lappenrisse (etwa 80 % aller Risse) im hinteren Anteil des Innenmeniskus.

In seltenen Fällen kann eine einmalige Überbelastung oder ein Sportunfall einen Meniskusriss verursachen. Besonders bei schweren Knieverdrehungen, die zu einem Riss des vorderen Kreuzbandes führen, kann gleichzeitig ein Meniskusriss eintreten.

Vereinfacht kann man zwei Arten von Meniskusverletzungen unterscheiden. Lappenrisse sind fast immer verschleißbedingt und beginnen am inneren Meniskusrand, in einem Gewebsabschnitt, in dem der Meniskus nicht durchblutet ist. Die andere Art sind Längsrisse im Meniskus, bei denen sich der Meniskus entlang der Meniskusfasern aufgespleißt. Diese Risse sind häufiger durch einen einmaligen Unfall bedingt. Das Gewebe kann sich so weit aufspleißen, dass der innere Anteil ins Gelenk einschlagen kann. Man nennt dies einen Korbhenkelriss. Der Patient kann in dieser Situation sein Knie oft nicht mehr strecken, bzw. das Gelenk ist in einer Gelenksposition blockiert. Liegt die Aufspleißung des Meniskus nahe am äußeren Rand, dann besteht unter günstigen Bedingungen die Möglichkeit einer Defektheilung, das heißt es kann sich eine (allerdings nicht sehr belastungsfähige) Narbe bilden.

Diagnostik

Die Symptome der Meniskuserkrankung sind Schmerz, Blockierung und Schwellung. Oft bemerkt der Patient zunächst einen leichten Schmerz an der Knieinnenseite bei bestimmten Bewegungen. In der Folge kann es zu stechenden Schmerzen kommen, die meist in Verbindung mit Drehbewegungen im Knie auftreten. Typische Bewegungen sind das Ein- oder Aussteigen aus dem Auto. Auch tiefe Hockstellungen sind oft schmerzhaft.
  
Nach einer ausführlichen Befragung des Patienten über Ort, Dauer, Ausmaß und Charakter der Schmerzen erfolgt die Untersuchung der Durchblutung, Motorik und Sensibilität sowie ein Meniskustest. Zusätzlich können Röntgenaufnahmen und eine Kernspintomographie zur Diagnose eines Meniskusschadens durchgeführt werden. Insbesondere kann die Kernspintomographie Informationen über Form und Ausdehnung des Meniskusrisses liefern, was im Hinblick auf die weitere Behandlung von Bedeutung ist.

Konservative Therapie

Verschleißbedingte Meniskusrisse können nicht heilen, da der Meniskus in den inneren Abschnitten nicht durchblutet ist. Vermeidet der Betroffene allerdings Extrembewegungen wie Drehen des Kniegelenks beim Sport, können die Knieschmerzen geringer werden oder sogar verschwinden, was das Leben wieder erträglicher macht. Dies bedeutet aber keine Heilung des Meniskusrisses.
Längsrisse in der Nähe des äußeren Meniskusrandes können hingegen unter günstigen Umständen, gegebenenfalls mittels einer Operation, heilen, da kleine Blutgefäße von der Gelenkhülle die Heilung unterstützen. Diese Risse kommen aber in weniger als 10 % aller Fälle vor.

Übliche Maßnahmen, welche zur konservativen Behandlung gehören, sind orale entzündungshemmende Schmerzmedikamente mit Salbenanwendung und örtliche oder eventuell Gelenk-Injektion von Betäubungsmitteln. Darüber hinaus können im Rahmen der physikalischen Therapie Übungen zur Mobilisierung, Muskelkräftigung und -dehnung sowie Elektro- und Kältetherapie praktiziert werden.

Jeder einzelne Fall sollte individuell unter Berücksichtigung des Patientenalters und der alltäglichen körperlichen Belastung sowohl im Beruf als auch im Sport betrachtet werden.

Operative Therapie

Die Standardtherapie einer Meniskusverletzung wird in der Regel arthroskopisch, das heißt in Gelenkspiegel-Technik, durchgeführt. Vorteile der arthroskopischen Behandlung sind das geringere Operationstrauma und eine kürzere Rehabilitationszeit. Die Betroffenen sind schneller wieder arbeits- und sportfähig. Als Standard-Operationsverfahren kommen die sparsame Meniskusteilentfernung sowie die Meniskusnaht infrage. Bei der teilweisen Entfernung ist darauf zu achten, dass nur die Anteile des Meniskus entfernt werden, die verletzt sind.

Es gilt das Prinzip: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Bei Kindern sollte unter allen Umständen ein Erhaltungsversuch des Meniskus angestrebt werden. Entscheidend sind die Rissform und die eventuellen Begleitverletzungen. Nach arthroskopischer teilweiser Meniskusentfernung wird eine schmerzangepasste Belastung und der physiotherapeutischer Anleitung empfohlen.
Ein sorgfältig und sparsam entfernter Meniskusriss ist für den Erhalt des bestehenden Knorpelüberzuges wichtig. Der Verlust von Knorpel ist heute noch durch nichts zu ersetzen. Daher muss große Sorgfalt darauf verwandt werden, Folgeschäden und eine vorzeitige Arthrose des Kniegelenks möglichst gering zu halten.
Hinweis
Leider ist die Nachfrage nach Terminen in der Rheumatologie extrem hoch, sodass wir nur sehr wenigen Neupatient*innen überhaupt einen Termin anbieten können. Nehmen Sie hierzu bitte telefonisch Kontakt mit uns auf.
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